Wie vorher schon beschrieben, ist die Tauchausrüstung nach DIR Standard extrem flexibel. Sie ist ideal für Tauchgänge bei null Sicht wie auch bei kristallklarem Wasser, bei 30°C und unter Eis. Sie ist nach einem minimalistischen Prinzip aufgebaut. Es wird nur das mitgenommen, was während des Tauchgangs auch gebraucht wird. Dabei wird keine spezielle Marke vorgeschrieben (viele denken das leider), sondern es werden bestimmte Ansprüche an die einzelnen Ausrüstungsteile gestellt.GUE-konforme Austüstung komplett montiert Zudem ist alles so stromlinienförmig wie möglich konfiguriert, um den Wasserwiderstand zu minimieren. Dazu gehört auch, dass keine Schläuche abstehen und sie einen nicht behindern (zum Beispiel beim Betätigen der Ventile). 

Die Ausrüstung muß für verschiedene Umgebungsbedingungen nicht umgestellt werden, sondern wird im Wesentlichen, je nach Tauchvorhaben, nur um weitere Teile ergänzt. Durch die Standardisierung ist es auch möglich, Ausrüstung unter Tauchpartnern zu tauschen, ohne etwas umbauen zu müssen. An Lunganautomaten z.B. sind alle Anschlüsse und die Schläuche immer identisch, die Inflatoranschlüsse passen auf alle Wings und Trockis.

Detaillierte Informationen zu den einzelnen Ausrüstungsgegenständen und deren Konfiguration gibt es auf den folgenden Seiten (siehe Menü rechts). Natürlich versuche ich auch zu begründen, warum etwas so oder so nicht sein soll. Das Verständnis der Ausrüstung ist ein elementarer Baustein des DIR-Tauchens und wird vorausgesetzt, um die verschiedenen Verfahren beim Tauchen zu verstehen. Einfaches Nachmachen ohne nachzudenken ist sinnlos.

Als "Wing" bezeichnen Taucher ein Jacket (Tarierweste), dessen Auftriebskörper sich ausschliesslich auf dem Rücken befindet. Diese Art Jackets gibt es von vielen Herstellern in sehr vielen Varianten. Der Begriff "Jacket" (obwohl ein englisches Wort) wird übrigens in der englischen Sprache nicht für die "Tarierweste" verwendet. Hier nennt man es BC oder BCD (Buoyancy Compensator/Control Device). Soviel zum Thema "englische" Begriffe beim Tauchen...

ein Wing mit Backplate montiert an Doppelflaschen
ein Wing mit Backplate montiert an Doppelflaschen
GUE-Taucher (wie andere technische Taucher auch) benutzen ein mehrteiliges Wing, das aus einem Auftriebskörper (der Blase), einer Backplate (Rücken/Trageplatte) und einem Harness (der Bebänderung) besteht. Der modulare Aufbau hat den Vorteil, dass man für jede Flaschengröße einen passenden Auftriebskörper wählen kann, ohne gleich ein neues (komplettes) Jacket kaufen zu müssen. Ein weiterer Vorteil eines solchen Wingsjackets ist, dass man einen freien Oberkörper hat, da keine Taschen oder Teile des Auftriebskörpers den Taucher einengen. Das ist sehr angenehm zu tauchen. Die Taschen sind statt dessen an den Oberschenkeln des Anzugs, siehe auch unter Tauchanzug. Dadurch, dass sich der Auftriebskörper auf dem Rücken befindet, liegt er sehr nah am Schwerpunkt des Tauchers.
ein Wing montiert an einer 10 Liter Monoflasche
ein Wing montiert an einer 10 Liter Monoflasche
Dies ermöglicht eine sehr gute Beweglichkeit und eine waagerechte Lage im Wasser (siehe auch Trim). Durch die Montage der Flaschen an der Backplate liegen diese sehr nah am Körper, was das selbstständige Betätigen der Ventile stark vereinfacht.

Als Nachteil der Wingjackets wird oft angeführt, sie würden den Taucher an der Wasseroberfläche nach vorne kippen lassen (mit dem Gesicht ins Wasser). Das sei dann nicht ohnmachtssicher. Dieser Effekt kann zwar auftreten, ist aber bei richtiger Bleianordnung und Menge nicht stärker ausgeprägt als bei den anderen (normalen ADV) Jackets die ich getaucht bin. Ohnmachtssichere Jackets gibt es so gut wie keine mehr auf dem Markt. Muss man längere Zeit an der Wasseroberfläche verbrigen, dann kann man sich sehr entspannt auf den Rücken legen und ein Nickerchen machen. Das geht mit Wings perfekt!

Die Backplate

Die Backplate dient (zusammen mit dem Harness) als Tragevorrichtung für viele Ausrüstungsteile, die der Taucher mit ins Wasser nimmt. Sie muss deshalb sehr stabil und robust sein.

Edelstahlbackplate an einer Doppelflasche; die Falz verhindert den Kontakt der Flügelmuttern</p><p>mit dem Rücken des Tauchers
Edelstahlbackplate an einer Doppelflasche; die Falz verhindert den Kontakt der Flügelmuttern mit dem Rücken des Tauchers
GUE-Taucher verwenden Backplates aus harten Materialien, z.B. Edelstahl oder Aluminium, je nach erforderlichem Gewicht (siehe auch Balanced Rig). Die Backplate ist ein stabiles Blech, in das eine Falz gebogen ist.

Bei montiertem Doppelgerät liegt diese Falz zwischen den beiden Flaschen (vom Rücken weg), eine Monoflasche wird mittels Single Tank Adapter (STA, Einzelflaschenadapter) von hinten auf die Falz geschraubt. Auf der Seite zum Rücken hin verhindert die Falz den Kontakt der Befestigungsschrauben mit dem Rücken und kann zur Aufnahme einer Boje dienen (mit Storage Pack, siehe unten). Löcher und Schlitze in der Backplate dienen der Befestigung von Harness und weiteren Ausrüstungsteilen.

Das Harness

Die GUE-Bebänderung der Backplate besteht aus einem durchgängigen Gurtband (ca. 5cm breit und ca. 4m lang). Das Band wird so in die Backplate eingefädelt, dass seine beiden Enden den Bauchgurt bilden. Das linke Ende des Bandes wird mit einer Gurtschnalle (aus Edelstahl) versehen und dient zum Verschließen des Harness. Außer dieser Schnalle gibt es keine weiteren Verschlüsse an der Begurtung. Das Harness wird für den Taucher passend eingestellt. Diese Einstellung muss eventuell bei Verwendung eines anderen Anzugs (Trocki/Nass) wieder angepasst werden, bleibt ansonsten aber unverändert. Die feste Einstellung lässt das Tauchgerät sehr stabil und angenehm auf dem Rücken liegen, das An- und Ablegen des Gerätes ist bei richtiger "Technik" auch kein Problem.

Edelstahlbackplate mit Harness von hinten (Flaschenseite); die zusätzliche Schnalle (rechts auf dem</p><p>Bauchgurt) dient zur Befestigung der Tanklampe
Edelstahlbackplate mit Harness von hinten (Flaschenseite); die zusätzliche Schnalle (rechts auf dem Bauchgurt) dient zur Befestigung der Tanklampe
Zusätzlich zu Schulter- und Bauchgurt gehört zum Harness noch der Schrittgurt. Er verhindert das Hochrutschen des Gerätes, wird beim Scootern benutzt und sollte aus einem weichen Gurtmaterial bestehen. Sein hinteres Ende ist an der Backplate befestigt, in die andere Seite ist eine Schlaufe eingenäht, durch die der Bauchgurt mit der Gurtschnalle gefädelt wird. Auch der Schrittgurt muss natürlich passend eingestellt werden.\r\n

Zum Befestigen diverser Ausrüstungsteile am Harness werden D-Ringe aus Edelstahl verwendet. Auch sie müssen passend angebracht werden, damit man sie blind und einhändig benutzen kann. Ein DIR-konformes Harness hat genau 5 D-Ringe:

  • am rechten Schultergurt zur Befestigung von Backuplampe, Hauptlampe, Hauptautomat und Doppelender
  • am linken Schultergurt zur Befestigung von Stages und einer zweiten Backuplampe
  • am linken Bauchgurt zur Befestigung von Finimeter und Stages
  • hinten am Schrittgurt zur Befestigung weiterer Ausrüstungsteile (z.B. Boje und Reel)
  • vorne am Schrittgurt, um vom Scooter gezogen zu werden

Das Wing (die Blase)

Der Auftriebskörper ist in verschiedenen Varianten erhältlich. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Wings für Doppelflaschen und Wings für Monoflaschen (etwas schmaler). Manche Hersteller bieten Wings mit sehr großen Volumina an (teilweise über 40 l), die dann mittels Gummibändern (bungees) zusammengezogen werden, damit sie im leeren Zustand nicht in der Strömung flattern.

40 lbs (ca. 18 l) Auftriebskörper für D7 bis D12 Doppelflaschen
40 lbs (ca. 18 l) Auftriebskörper für D7 bis D12 Doppelflaschen
30 lbs (ca. 14 l) Auftriebskörper für Monoflaschen mit Single-Tank-Adapter (STA)
30 lbs (ca. 14 l) Auftriebskörper für Monoflaschen mit Single-Tank-Adapter (STA)

Aus Redundanzgründen bestehen manche Taucher auch auf Wings mit zwei Auftriebskörpern (und zwei Inflatoren). GUE-Taucher brauchen weder großvolumige Wings, noch Bungees oder doppelte Auftriebskörper.

Je nach Flaschengröße benutzen GUE-Taucher Wings mit ca. 14 l bis 25 l Volumen. Für die häufig getauchten D12 Flaschen (Doppel 12 l) wird ein 40 lbs (ca. 18 l) Wing verwendet, dass auch mit mehreren Stages noch genug Auftrieb hat. Größere Wings werden nur bei größeren Flaschenpaketen benutzt. Warum 18 l ausreichen wird unter Balanced Rig beschrieben. Nachfolgend ein paar Gründe, warum man eine doppelte Blase im Wing nicht braucht:
  • Der häufigste Defekt an einem Wing ist nicht eine Beschädigung der Blase, sondern ein schleichendes Abblasen des Inflators in das Wing. Um diesen Defekt zu lokalisieren, müßte man zwei Inflatoren prüfen (Inflatorschlauch abziehen), das dauerte wahrscheinlich so lange, dass man unkontrolliert aufsteigen würde.
  • Der zweite Inflator ist oft im Weg und stört (ok, ist vielleicht Gewöhnungssache). Oder er ist (damit er nicht im Weg ist) so verstaut, dass man nicht schnell genug rankommt, wenn man ihn braucht (siehe oben).
  • Zwei Inflatoren erfordern mehr Konzentration bei der Bedienung des Wings (Verwechslungsgefahr bei Stress).
  • Die zweite Blase ist einfach überflüssig. Begründung siehe unter Balanced Rig.
Inflatorschlauch ohne Schnellablass
Inflatorschlauch ohne Schnellablass
doppelschaliges Wing mit Reißverschluss in der Außenhülle
doppelschaliges Wing mit Reißverschluss in der Außenhülle
Was ist so schlecht an den Bungees?
  • Mit den Gummis kann man hängen bleiben (z.B. in Wracks oder Höhlen).
  • Das Aufblasen des Wings mit dem Mund ist schwieriger.
  • Die Gummis können den Luftverlust einer undichten Blase beschleunigen.
  • Man braucht sie einfach nicht, wenn man nicht mit viel zu großen Wings taucht.

Noch ein paar Spielereien, die ein Wing nicht braucht:

  • Einen Schnellablass am Inflatorschlauch (bei einer Undichtigkeit bläst sonst zu schnell die Luft ab, da er der höchste Punkt ist).
  • Mehr als ein Überdruckventil. Eins reicht.
  • Mehr als einen Schnellablass. Einer reicht.
  • Irgendwelche "Bommel" am Schnellablass. Sie können sich zwischen die Stages klemmen und versehentlich Luft ablassen. Auch mit dicken Handschuhen kann man ihn ohne "Bommel" bedienen.
  • Taschen, weil man sie oft nicht oder nur schwer selber bedienen kann und weil sie einengen. Sie sind besser am Oberschenkel des Anzugs angebracht.
  • Mehr als 5 D-Ringe. Und dann vielleicht auch noch an Stellen, die man gar nicht selber erreichen kann.

So, jetzt wissen wir, was wir nicht brauchen. Wie soll das Wing denn nun sein?

  • Volumen passend zur Flasche (für Einzelflaschen ca. 14 bis 18 l, D7 oder D12 ca. 18 - 20 l)
  • doppelschalig (stabile und robuste Aussenhülle und Innenhülle)
  • kurzer Faltenschlauch und passender, kurzer Inflatorschlauch (damit er sich nicht zwischen die Stages klemmen kann)
  • fein dosierbarer Inflator
  • ein Schnellablass mit Überdruckventil unten links

Zusätzlich benutzen manche Taucher noch ein Storage Pack. Es wird auf der Rückenseite auf die Backplate geschraubt und kann zum Verstauen einer Boje verwendet werden. Man kann kleine Bojen aber auch gut in einer Beintasche verstauen.

Wie groß muss ein Wing sein?

Viele Taucher haben keine Ahnung davon, wieviel Auftrieb ein Wing eigentlich haben muss. Sie kaufen deshalb oft lieber eine Nummer größer, nicht selten sieht man technische Taucher mit 40 oder 60 Liter Wings. Damit sie nicht unkontrolliert herumflattern und sich das Gas noch einigermassen daraus entfernen lässt, werden solche "Monsterwings" meistens mit Gummis zusammengerefft. Ist das nötig? Die DIR-Taucher sagen nein. Hier die Begründung.

Ein Wing muss folgende Bedingungen bezüglich seines Auftrieb erfüllen:

  1. Es muss so viel Auftrieb erzeugen können, dass die gesamte Ausrüstung an der Oberfläche nicht untergeht, wenn sie im Wasser liegt
  2. Es muss so viel Auftrieb erzeugen können, dass der Taucher im schlimmsten Fall (worst case, komplettes Volllaufen des Trockis) sicher an die Oberfläche kommen kann
Was das bedeutet, kann man am besten anhand eines Beispiels erklären.
Beispiel: Taucher mit Trockentauchanzug und Doppelgerät

Wir machen folgende Annahmen (die individuell natürlich abweichen können...):

  • der Trocki hat einen Auftrieb von ca. 8 kg
  • die Backplate hat ca. 3 kg Abtrieb
  • die Automaten haben ca. 2 kg Abtrieb
  • die D12 hat ohne Gas ca. 2 kg Abtrieb
  • das Gas in der vollen D12 hat einen Abtrieb von ca. 7 kg (Luft oder Nitrox)
  • die Tanklampe hat ca. 1 kg Abtrieb
Insgesamt ergibt sich also beim Abtauchen (mit vollen Flaschen) ein Abtrieb von ca. 7 kg. Mit leeren Flaschen ergibt sich ein Ab-/Auftrieb von 0, da die 7 kg Gasgewicht nicht da sind. Damit auch mit leeren Flaschen noch gut tariert werden kann, nehmen wir an, dass noch 2 kg Blei mitgenommen werden.

Inklusive Blei ergibt sich somit beim Abtauchen mit vollen Flaschen ein Abtrieb von ca. 9 kg, mit leeren Flaschen hätte der Taucher noch ca. 2 kg Abtrieb. So weit, so gut.

Das Schlimmste, das in Bezug auf den Auftrieb des Wings passieren könnte, wäre ein Totalausfall des Trockis. Es würden dadurch 8 kg Auftrieb wegfallen. Das ist zwar sehr unwahrscheinlich, soll aber hier als worst case angenommen werden. Der Taucher hätte nun mit vollen Flaschen einen Abtrieb von ca. 17 kg. Um in dieser Situation auftauchen zu können, müsste das Wing also einen Auftrieb von etwas mehr als 17 kg haben. Ein 40 lbs (18 Liter) Wing ist hier die beste Wahl. Dieser Auftrieb reicht normalerweise auch aus, um das Gerät an der Wasseroberfläche schwimmen zu lassen. Wer ganz sicher gehen will, kann die 2 kg Blei auch abwerfbar mitführen. Auch wenn schon Teile des Gases abgeatmet worden wären, sähe die Rechnung noch besser aus.

Wenn mit Nassanzug getaucht wird, so besteht das Problem des ausfallenden Trockis nicht. Somit muss das Wing nur groß genug sein, um die Bedingung 1 zu erfüllen und das Gewicht des Gases in der/den Flaschen ausgleichen zu können. Außerdem muss es groß genug sein, um den Auftriebsverlust des in der Tiefe komprimierten Neoprens ausgleichen zu können. Das sind bei einem 7 mm Anzug normalerweise nicht mehr als ca. 6 bis 8 kg (abhängig von der Tiefe).

Anders sieht die Situation bei Ausfall des Wings aus. Mehr dazu ist unter Balanced Rig ausführlich beschrieben.

das Storage-Pack wird mit Schrauben auf der Backplate montiert
das Storage-Pack wird mit Schrauben auf der Backplate montiert
Fazit: Ein Wing braucht nur so viel Auftrieb wie nötig ist, um die Ausrüstung an der Oberfläche halten zu können. Damit ist normalerweise auch der Fall abgedeckt, dass der Trocki komplett ausfällt. Riesige Wings mit 30 kg oder 40 kg Auftrieb sind unter den hier genannten Bedingungen nicht notwendig und nicht sinnvoll.

Sonst noch was?

Ja. Wie werden die drei Teile nun zusammengebaut? Ganz einfach (siehe auch das Bild oben im Abschnitt "Die Backplate").

  1. das V-Blei wird zwischen die Flaschen gelegt (bei Doppelgeräten)
  2. auf die Gewindestangen des Doppelgeräts oder des Single Tank Adapters wird das Wing aufgesteckt
  3. nach dem Wing wird die Backplate auf die Gewindestangen gesteckt
  4. nun wird alles mit Flügelmuttern auf den Gewindestangen gut festgeschraubt
  5. fertig!

Wenn man mit Monogerät und Single Tank Adapter (STA) taucht, kann man alles auch einfach zusammengebaut lassen (Backplate, Wing und STA, siehe auch das Bild oben rechts im Abschnitt "Das Wing"). Das komplette Wing wird dann wie bei jedem Jacket einfach mit seinen Flaschenbändern über die Flasche gestülpt und befestigt.

In den Flaschen transportieren Taucher das beim Tauchgang benötigte Atemgas. Damit sich auf kleinem Raum eine grosse Menge Gas unterbrigen lässt, wird es mit einem Kompressor unter hohem Druck in die Flaschen gepumpt. Der Verschluss der Flaschen ist das Ventil, an das auch der Lungenautomat angeschraubt wird. Beim Tauchen nach GUE-Standard werden meistens Doppelgeräte verwendet, es ist aber auch möglich, mit einem Monogerät GUE-konforn zu tauchen. Bei Doppelgeräten verbinden GUE-Taucher die zwei Flaschen durch eine absperrbare Brücke. Oft werden andere Gase als Luft zum Tauchen verwendet und in der Flasche gemischt. Da beim Mischen auch reiner Sauerstoff in die Flasche strömt, müssen alle verwendeten Dichtungen und Fette sauerstoffverträglich sein. Außerdem muss alles sauerstoffrein sein, das heißt, von allen ungeeigneten Fetten und Verunreinigungen befreit, damit sich nichts entzünden kann.

Flaschenmaterialien

ein D12 und ein D7 Doppelgerät mit Stahlflaschen
ein D12 und ein D7 Doppelgerät mit Stahlflaschen
Taucher mit Stage-Flasche aus Aluminium; die MOD ist vom Tauchpartner lesbar
Taucher mit Stage-Flasche aus Aluminium; die MOD ist vom Tauchpartner lesbar
Tauchflaschen werden aus Stahl, Aluminium oder Composit (Kohlefaser-Verbundmaterialien) hergestellt. Je nach Material haben die Flaschen unterschiedliche Eigenschaften.
 
Eigenschaften von Stahlflaschen:
  • unter Wasser relativ schwer, das kann vorteilhaft sein (spart Blei)
  • über Wasser leichter als Aluminiumflaschen
  • in Deutschland recht günstig und einfach zu beschaffen
  • können rosten
  • haben einen runden Boden, stehen also nicht selbstständig ohne zusätzlichen Standfuß
Eigenschaften von Aluminiumflaschen:
  • unter Wasser fast schwerelos (leicht negativ wenn voll, leicht positiv wenn leer)
  • über Wasser schwerer als Stahlflaschen, da die Wandstärke größer ist
  • in Deutschland nicht weit verbreitet
  • kann Aluminiumstaub enthalten, der eventuell gesundheitsschädlich ist (darüber streiten sich die Gelehrten noch)
  • hat meistens einen flachen Boden, steht dann also selbstständig auch ohne zusätzlichen Standfuß
Eigenschaften von Compositflaschen:
  • über Wasser wesentlich leichter als Stahl- oder Aluminiumflaschen
  • hat unter Wasser sehr starken Auftrieb, man braucht wesentlich mehr Blei
  • sehr teuer
  • hat einen runden Boden, steht also nicht selbstständig ohne zusätzlichen Standfuß

Für Rückengeräte werden in Deutschland fast ausschliesslich Stahlflaschen verwendet, da sie auf Grund ihrer Eigenschaften (günstig, schwer) zum Tauchen mit Trockentauchanzug gut geeignet sind. Aluminiumflaschen haben auf Grund ihrer Eigenschaften (leicht) häufig beim Tauchen mit Nassanzug Vorteile (siehe auch Balanced Rig). Im Salzwasser halten sie meist länger, da sie nicht rosten und werden deshalb oft auf Tauchbasen verwendet. Compositflaschen sieht man recht selten, da sie sehr teuer sind und mehr Nachteile als Vorteile bringen.

Ventile

Laut den gesetzlichen Bestimmungen sind Flaschen, je nach Inhalt, mit unterschiedlichen Ventilen auszustatten. Das heißt, für Luft, Sauerstoff, Edelgase usw. gibt es verschiedene Anschlussgewinde, die zueinander nicht kompatibel sind.

DIN Ventile und Brücke an D12 Doppelgerät und 80 cuft Stage-Flasche mit DIN Monoventil
DIN Ventile und Brücke an D12 Doppelgerät und 80 cuft Stage-Flasche mit DIN Monoventil

In der Tauchpraxis ist das nicht zu handhaben, deshalb werden für alle Gasarten und Flaschenanschlüsse immer Luftventile DIN G5/8" eingesetzt. Streng genommen ist das natürlich nicht erlaubt, ist aber so üblich. Wegen der Sauerstoffverträglichkeit müssen alle Dichtungen in den Ventilen mit entsprechendem Fett behandelt sein. Die Handräder zum Betätigen der Ventile sollen aus Gummi sein (sogenannte Rubber Knobs), nicht aus brüchigem Kunststoff. Gummihandräder sind zudem noch griffiger und etwas länger, was das Betätigen vereinfacht.

Ventile an Doppelgeräten sind für die Verwendung einer Brücke ausgelegt, für Monoflaschen gibt es Ventile mit einem oder mit zwei Abgängen zum Anbringen von einem oder zwei Lungenautomaten (siehe unten unter "Monoflaschen"). Damit auch unter Stress ein Ventil immer in die richtige Richtung gedreht wird, sind alle Handräder in geöffnetem Zustand ganz (bis zum Anschlag) auf. Man kann also nicht versehentlich das Ventil (noch weiter) öffnen, wenn man es eigentlich schließen möchte.

Ohne Gummifuß steht ein Doppelgerät stabiler, wenn es angelehnt wird
Ohne Gummifuß steht ein Doppelgerät stabiler, wenn es angelehnt wird

Flaschenfuß

Flaschen aus Stahl haben einen runden Boden, stehen also nicht von alleine. Bei Monoflaschen verwendet man deshalb einen Flaschenfuß aus Gummi als Standfuß (obwohl man Flaschen ja eigentlich immer hinlegen sollte). Bei Doppelgeräten verwenden GUE-Taucher diesen Standfuß aus folgenden Gründen nicht:

  • Doppelflaschen muss man immer anlehnen, dabei stehen sie ohne diesen Fuß stabiler
  • bei einigen Doppelgeräten kann man kein V-Weight benutzen, wenn Füsse montiert sind
  • zwischen Fuß und Flasche kann es gammeln
  • zwischen den Füßen bei Doppelgeräten kann sich Leine verfangen
  • beim Durchtauchen von Engstellen (in Wracks oder Höhlen) können sich die Füsse lösen und verklemmen
  • ohne Flaschenstandfüsse kommt man besser an den hinteren D-Ring
  • bei Doppelgeräten braucht man sie einfach nicht!

Es gibt auch Leute die behaupten, ohne Standfüsse sei das Tauchgerät stömungsgünstiger. Naja, wenn sie meinen...

Doppelgeräte

Das Rückengerät eines GUE-Tauchers enthält das Bottom Gas, also das Gas, das in der Tiefe geatmet wird. Meistens wird es in einem Doppelgerät transportiert. Die von GUE-Tauchern am häufigsten benutzte Doppelflasche ist die D12, ein Flaschenpaket bestehend aus zwei langen 12 l Flaschen. Bei flacheren und kürzeren Tauchgängen werden manchmal auch D7 Doppelgeräte verwendet. Größere Flaschen bis zu D20 sind bei tiefen und langen Tauchgängen auch gebräuchlich. Sollte auch das nicht ausreichen, werden zusätzliche Flaschen (Bottomstages) mitgenommen, die der Taucher an den linken D-Ringen seines Harness einhängt.
Flaschenbeschriftung auf Dekostage (oben, Nitrox 50) und D12 Rückengerät (mitte: Nitrox 32, unten Trimix 18/45)
Flaschenbeschriftung auf Dekostage (oben, mit Nitrox 50) und D12 Rückengerät (mitte mit Nitrox 32, unten mit Trimix 18/45)

Flaschenbeschriftung

Wenn Tauchflaschen ein anderes Gas als Luft enthalten, ist es extrem wichtig, auf der Flasche deren Inhalt zu vermerken. Wegen nicht oder schlecht beschrifteter Flaschen hat es schon etliche Todesfälle gegeben. Man benutzt dazu einen Aufkleber mit nur wenigen Angaben (siehe Bild):

  • Ergebnis der Sauerstoffmessung (hier 51,5%, 30,8% und 18,6%)
  • Wenn Helium enthalten ist, dann He: und der Heliumanteil in %, wenn er gemessen wurde mit Nachkommastelle
  • Datum der Messung und Initialen des Messenden

Der Aufkleber auf dem Rückengerät sollte so angebracht sein, das er beim Zusammenbauen des Geräts zu sehen ist, also irgendwo auf der Rückenseite des Tauchers im Flaschenschulterbereich.

Brücken

GUE-Taucher verwenden eine absperrbare Verbindungsbücke zwischen den beiden Flaschen des Doppelgerätes.

das Handrad der Brücke ist etwas zum Taucher geneigt, um es besser betätigen zu können
das Handrad der Brücke ist etwas zum Taucher geneigt, um es besser betätigen zu können

Diese Brücke verbindet die beiden Flaschen so, dass ein Druckausgleich stattfindet. Mit einem Handrad kann sie vom Taucher selbst innerhalb von Sekunden geschlossen

und der Druckausgleich verhindert werden (siehe auch Valve-Drill). Brücken sind als axial dichtend (die Dichtungen sind auf der Stirnseite der Brücke) oder als radial dichtend (die Dichtungen befinden sich auf dem Umfang, der runden Aussenseite der Brücke) erhältlich. Axial dichtende Brücken brauchen einen festen Flaschenabstand um zu dichten und sind empfindlich, besonders gegen Verkanten. Radial dichtende Brücken sind besser geeignet, da sie unempfindlicher sind. Zudem ist der der Flaschenabstand in gewissem Maß variabel.

Einige Taucher tauchen Doppelgeräte ohne Flaschenbrücke. Der Vorteil dabei ist, dass die Brücke nicht beschädigt werden kann (was allerdings sehr unwahrscheinlich ist). Im Gegensatz dazu stehen viele Nachteile:
  • es sind zwei Finimeter erforderlich
  • die Flaschen müssen abwechselnd geatmet werden (z. B. Wechsel alle 50 bar), um sie gleichmäßig zu leeren (d. h. mehr "Arbeit" (Task Load), mehr Fehleranfälligkeit)
  • die zwei Lungenautomaten müssen relativ kurze Schläuche haben, damit sie nicht im Weg sind
  • bei einer Gasspende steht deshalb nur ein kurzer Schlauch zur Verfügung
  • bei der Gasspende kann jeder nur auf die Restmenge "seiner" Flasche zugreifen, und nicht auf den gesamten Gasvorrat; ist eine Flasche leergeatmet, so muß Wechselatmung durchgeführt werden

Auf Grund dieser Nachteile verwenden GUE-Taucher bei Doppelgeräten immer eine Flaschenbrücke .

6 cm breite Edelstahlschelle mit Gewindestange zur Befestigung an der Backplate
6 cm breite Edelstahlschelle mit Gewindestange zur Befestigung an der Backplate

Schellen

Um die beiden Flaschen miteinander zu verbinden, benutzen GUE-Taucher ausschliesslich Edelstahlschellen. Bibo-Kits oder Doppelstandfüße werden nicht benutzt, da sie keine ausreichende Festigkeit bringen (immerhin wiegt eine einzelne Flasche so um die 15 kg). Ein Lockern der Verbindung könnte ein Verkanten der Brücke verursachen, und dies wiederum eventuell eine Undichtigkeit. An den Edelstahlschellen befinden sich Gewindestangen, mit denen das Flaschenpaket an die Backplate geschraubt wird. Deshalb haben sie einen Abstand, der dem der Löcher in der Backplate entspricht (normalerweise 28 cm bzw. 11 inch). Damit die
12 l Monoflasche mit Doppelventil an Monowing
12 l Monoflasche mit Doppelventil an Monowing
Flaschenventile gut erreichbar sind und die Lage im Wasser gut ist, wird die obere Schelle bis an den Beginn der Flaschenschulter hochgeschoben und dort befestigt. Die Position der unteren Schelle ergibt sich dann aus dem Abstand der Löcher in der Backplate.

Monoflaschen

In warmen Gewässern tauchen auch GUE-Taucher oft mit einer einfachen Flasche. Hierzu wird ein passendes Monowing verwendet (siehe auch unter Wings). In tropischen Gebieten haben die geliehenen Flaschen üblicherweise ein Ventil mit nur einem Abgang, an dem nur ein Lungenautomat angeschlossen werden kann. Bei flacheren Tauchgängen in warmem Wasser reicht das normalerweise aus. Taucht man in kälteren Gewässern, so wird ein Ventil mit Doppelabgang verwendet, an das man zwei Lungenautomaten anschliessen kann. Beide Abgänge können getrennt von einander geschlossen werden, wenn zum Beispiel ein Lungenautomat abblasen sollte. GUE-Taucher können dies ohne Partnerhilfe, siehe auch Valve-Drill).

Stage- oder Dekoflaschen

Stageflaschen sind Flaschen, die zusätzlich zum Rückengerät mitgenommen werden können. Enthalten sie ein Gas, das in der Tiefe geatmet werden kann, spricht man von Bottomstages, enthalten sie ein Dekompressionsgas, spricht man von Dekoflaschen oder Dekostages.

80 cuft (11,1 l) Alustage, geriggt, mit Beschriftung von vorne
80 cuft (11,1 l) Alustage, geriggt, mit Beschriftung von vorne

Stage rigging

Damit man die Stageflasche unter Wasser transportieren kann, wird sie "geriggt" (to rig = montieren, ausrüsten). Dazu wird eine Tragevorrichtung angebracht, die im wesentlichen aus einem Seil, einer großen Schlauchschelle und zwei Boltsnaps besteht (siehe Bild). Ein (oder zwei) flache Gummibänder (Schlauch aus einem Autoreifen) werden zum Verstauen des Mitteldruckschlauches für die Zweite Stufe verwendet (siehe auch unter Automaten).

GUE-Taucher hängen Stages an den D-Ringen des linken Schultergurts und des linken Hüftgurtes ein und tragen sie so auf der linken Seite mit sich. Auf der rechten Seite werden keine Flaschen transportiert, da hier schon der Lampenkanister hängt und eine Flasche das Freilegen des langen Schlauchs behindern würde. Sollen mehr als zwei Stageflaschen transportiert werden, so wird ein sogenannter Leash benutzt. Dieser Leash ist ein Ring (ca. 15 cm Durchmesser) aus einem ca. 6 mm dicken Seil, in das mehrere Stages eingehängt werden können. Der Leash selber wird dann mit einem Boltsnap in den Hüft-D-Ring eingehängt und mit dem Stage-Flaschenpaket über den linken Oberschenkel gelegt. Die Flaschen schwimmen dann hinter dem Taucher zwischen seinen Beinen und sind aus dem Weg.

80 cuft Alustage mit Automat und Beschriftung
80 cuft Alustage mit Automat und Beschriftung von hinten

Für Stage- oder Dekoflaschen (die man ja nicht auf dem Rücken trägt) werden von GUE-Tauchern ausschliesslich Aluflaschen verwendet, da sie unter Wasser fast auftriebsneutral sind (im vollen Zustand leicht negativ, im leeren Zustand leicht positiv). Stahlflaschen sind als Stages ungeeignet, da sie zu schwer sind und dadurch die Wasserlage ungünstig beeinflussen. Außerdem müsste man sehr große Wings benutzen, um ihr großes Gewicht austarieren zu können (siehe auch Wings).

Flaschenbeschriftung

Bei Stage- und Dekoflaschen wird ein Aufkleber mit den Angaben wie auf dem Rückengerät verwendet. Zusätzlich wird noch die MOD (maximum operation depth, maximale Einsatztiefe) in großen Zahlen (ca. 7cm hoch) auf die Flasche gesprüht oder geklebt, damit man sie schnell und einfach erkennen kann. Bei der 100% Sauerstoffflasche wird zusätzlich zur MOD (6 m) auch noch groß "OXYGEN" geschrieben, damit man die 6 nicht mit einer 9 verwechseln kann. Diese große MOD-Beschriftung wird zur Identifikation der richtigen Flasche (des richtigen Gases) verwendet. Sie sollte so angebracht sein, dass der Tauchpartner und man selber sie unter Wasser gut sehen kann, also seitlich auf beiden Seiten an der Flasche in der nähe der Flaschenschulter (siehe Bild ganz oben). Stage Flaschen sollten außerdem noch mit dem Namen beschriftet sein, damit man sie nicht mit den Flaschen anderer Taucher verwechseln kann, wenn mehrere Stages zusammen im Wasser liegen (was oft vorkommt).

Lungenautomaten versorgen den Taucher mit dem benötigten Atemgas. Sie sind somit unmittelbar für das Überleben unter Wasser verantwortlich und die wichtigsten Ausrüstungsteile überhaupt. Als solche sollten nur Lungenautomaten von höchster Qualität eingesetzt werden.

Erste Stufe mit zwei Zweiten Stufen, Inflator und Finimeter für Warmwassertauchgänge
Erste Stufe mit zwei Zweiten Stufen, Inflator und Finimeter für Warmwassertauchgänge
Moderne Lungenautomaten sind zweistufig aufgebaut. Die Erste Stufe wird direkt an das Ventil der Flasche montiert und reduziert den Flaschendruck (bei voller Flasche normalerweise ca. 200 bar) auf den Mitteldruck, der ca. 10 bar über dem Umgebungsdruck liegt. Die Erste Stufe ist über einen Mitteldruckschlauch an die Zweite Stufe angeschlossen. Sie reduziert den Mitteldruck auf den tiefenabhängigen Umgebungsdruck, den der Taucher atmen kann. An die Zweite Stufe ist ein Mundstück montiert, das der Taucher im Mund hat und durch das er atmet.

Erste Stufen haben meist mehrere Mitteldruck- und Hochdruckanschlüsse. An die Mitteldruckanschlüsse werden die Zweite Stufe, der Wing-Inflator und der Trocki-Inflator angeschlossen. Mit dem Hockdruckanschluß wird das Finimeter verbunden, auf dem der Druck in der Flasche angezeigt wird.

Viele Taucher schliessen an eine Erste Stufe zwei Zweite Stufen an, einen Hauptregler und einen Oktopus. Der Oktopus soll im Notfall dem Tauchpartner Luft geben. Bei anspruchsvollen Tauchgängen und in kaltem Wasser ist das nicht ausreichend. Hier sind unbedingt zwei Erste Stufen mit je einer Zweiten Stufe erforderlich, also zwei komplette Atemregler.

Der GUE-Taucher atmet aus dem Atemregler, den er in einem Notfall seinem Tauchpartner abgibt. Damit das auch in beengten Verhältnissen gut funktioniert, hat dieser primäre Atemregler einen 1,5m (bei Sporttauchgängen) oder 2,1m (bei anspruchsvolleren Tauchgängen) langen Mitteldruckschlauch (Long Hose, siehe auch Gasspende).

Die Erste Stufe

Erste Stufen werden als kolbengesteuert und als membrangesteuert angeboten. Kolbengesteuerte Erste Stufen sind meist etwas günstiger und einfacher aufgebaut. Dadurch sind sie auch einfacher zu warten. Sie regeln den Druck über einen beweglichen Kolben, der direkten Wasserkontakt hat. Nachteilig kann hierbei sein, dass das Wasser in der Wasserkammer gefriert und der Kolben somit nicht mehr richtig arbeiten kann. Ist die Erste Stufe vereist, bläst sie normalerweise über die Zweite Stufe ab.
kaltwassertaugliche, membrangesteuerte Erste Stufe am rechten Ventil eines D12 Gerätes
kaltwassertaugliche, membrangesteuerte Erste Stufe am rechten Ventil eines D12 Gerätes

Bei membrangesteuerten Ersten Stufen wird das Innere durch die Membran weitgehend trocken gehalten, einer äußeren Vereisung wird dadurch vorgebeugt. Das bedeutet natürlich nicht, dass sie nie vereisen, im allgemeinen sind sie aber etwas besser gegen Vereisung geschützt. Der Nachteil ist der höhere technische Aufwand bei der Wartung sowie ein etwas höherer Preis. Kaltwassertaugliche Atemregler verwenden meistens membrangesteuerte Erste Stufen.

Wird GUE-konform mit zwei Ersten Stufen getaucht, so braucht die Erste Stufe nur zwei Mitteldruckabgänge und einen Hochdruckabgang. Wichtig hierbei ist, dass die Schläuche so angeschlossen werden können, dass eine gute Schlauchführung möglich ist (siehe unten). Das ist nicht bei allen Ersten Stufen der Fall.

Die Zweite Stufe

Zweite Stufe mit einstellbarem Atemwiderstand, unten mit geöffnetem Deckel
Zweite Stufe mit einstellbarem Atemwiderstand, unten mit geöffnetem Deckel
Zweite Stufen sind meistens recht einfach aufgebaut. Sie nehmen über eine Membran den Wasserdruck auf und reduzieren über ein Hebelsystem den Luftdruck auf den Umgebungsdruck, den der Taucher atmen kann. Über eine zweite Membran wird die ausgeatmete Luft ins Wasser abgegeben.

Jede Zweite Stufe bietet einen gewissen Atemwiderstand. Im allgemeinen wird ein geringer Atemwiderstand als angenehmer empfunden. Das hat jedoch den Nachteil, das die Zweite Stufe eventuell auch dann Luft abgibt, wenn sie es nicht soll, zum Beispiel wenn ein Automat nicht geatmet wird. Viele Zweite Stufen haben deshalb einen unter Wasser verstellbaren Atemwiderstand.

Gelegentlich kann es vorkommen, dass die Zweite Stufe Bodenkontakt bekommt und dadurch verdreckt. Besonders bei Stage Flaschen kann dies vorkommen, da man sie manchmal (zum Beispiel bei Höhlentauchgängen) ablegt. Dann ist es gut, wenn man sie unter Wasser ohne Werkzeug auseinander nehmen kann, um sie zu reinigen.

Der rechte Automat

Der rechte Lungenautomat ist am rechten Ventil (rechte Schulter) angeschraubt. An ihm sind die primäre Zweite Stufe und der Wing-Inflator angeschlossen.

Warum ist der primäre Atemregler am rechten Ventil?

durch das Drehen der Ersten Stufen auf die Seite laufen alle Schläuche nach unten
durch das Drehen der Ersten Stufen auf die Seite laufen alle Schläuche nach unten

Sollte man (z. B. in einer Höhle oder in einem Wrack) mit dem rechten Ventilhandrad an der Decke entlangschrammen, so wird sich dieses Ventil weiter aufdrehen (da man ja vorwärts schwimmt). Im Gegensatz dazu würde sich das linke Ventil (bei einer Vorwärtsbewegung) schließen. Für den Fall, dass man dem Tauchpartner Gas spenden muss, ist das eine entscheidende Tatsache. Das Ventil, aus dem der gehandicapte Tauchpartner während der Gasspende atmet, darf sich auf keinen Fall unbemerkt schliessen, da er es sich nicht selbst wieder öffnen kann. Am rechten Ventil wird also der lange Schlauch (Long Hose) angeschlossen, der im Notfall dem Tauchpartner zur Gasspende gereicht wird und aus dem der Taucher im Normalfall selber atmet.

Warum wird aus dem langen Schlauch geatmet?

Der lange Schlauch ist deshalb lang, damit man dem Tauchpartner in jeder Situation Gas spenden kann. Und damit das einfach und schnell geht, atmet man im Normalfall selber aus dem Automaten am langen Schlauch.

schlechte Schlauchführung und/oder falsche Schlauchlängen führen zu abstehenden Schläuchen
schlechte Schlauchführung und/oder falsche Schlauchlängen führen zu abstehenden Schläuchen

In einer Ohne-Gas-Situation (out of gas, OOG) weiß der in Not Geratene dann immer sofort, wo der rettende Automat ist. Und noch viel wichtiger: er weiß auch, dass er funktioniert, denn der Tauchpartner atmete ja gerade noch daraus. Im übrigen zeigt die Erfahrung, dass Taucher ohne Luft eher dazu neigen, dem Tauchpartner den Automaten aus dem Mund zu reissen, als erst den Oktopus zu suchen und diesen zu benutzen. Mittlerweile lehren viele Verbände, den primären Automaten zur Gasspende abzugeben und dann den Backup-Automaten selbst zu benutzen. Durch den langen Schlauch können beide Tauchpartner auch durch Engstellen (hintereinander) gefahrlos zurücktauchen.

Warum ist der Wing-Inflator am rechten Automaten?

Sollte die rechte Erste Stufe ausfallen, so fällt auch der Wing-Inflator aus. In dem Fall kann man entweder mit dem Trocki tarieren, oder das Wing mit dem Mund aufblasen. Das ist beides kein Drama.

Sollte dem Spender während der Gasspende der Backup Automat ausfallen (das ist extrem unwahrscheinlich), so kann, zumindest kurzzeitig, aus dem Wing-Inflator geatmet werden. Dazu werden beim Einatmen gleichzeitig der Einlass- und der Auslassknopf gedrückt, ausgeatmet wird ins Wasser. Mit etwas Übung geht das sogar, ohne die Tarierung zu verlieren.

Der linke Automat

Die linke Erste Stufe ist am linken Ventil (linke Schulter) angeschraubt. An ihr sind der Backup-Automat, das Finimeter und eventuell der Trocki-Inflator angeschlossen.

Warum ist der Backup-Automat am linken Ventil?

rechtes Ventil (im Bild links) mit Primary (Long Hose) und Wing-Inflator, linkes Ventil (im Bild rechts) mit Backup, Finimeter und Trocki-Inflator
rechtes Ventil (im Bild links) mit Primary (Long Hose) und Wing-Inflator, linkes Ventil (im Bild rechts) mit Backup, Finimeter und Trocki-Inflator
hier wird der Trocki mit einer separaten Argonflasche belüftet; der Argonschlauch sollte vor dem Wing und unter dem Bauchgurt nach oben laufen
hier wird der Trocki mit einer separaten Argonflasche belüftet; der Argonschlauch sollte vor dem Wing und unter dem Bauchgurt nach oben laufen
der lange Schlauch geht hinter dem Wing nach unten und dann unter dem Lampentank nach vorne
der lange Schlauch geht hinter dem Wing nach unten und dann unter dem Lampentank nach vorne
vom Lampentank geht er diagonal über den Oberkörper und hinter dem Kopf vorbei nach vorne; das Lampenkabel läuft über allen Schläuchen
vom Lampentank geht er diagonal über den Oberkörper und hinter dem Kopf vorbei nach vorne; das Lampenkabel läuft über allen Schläuchen

Der Backup-Automat soll natürlich nicht an der selben Ersten Stufe und am selben Ventil sein wie der primäre Automat, da man ja Redundanz bei der Gasversorgung haben möchte. Da sich das linke Ventil bei Kontakt mit der Decke unbemerkt zudrehen kann (wenn man vorwärts schwimmt), muß der Backup-Regler an das linke Ventil. Atmete man aus dem Backup-Automaten, so bliebe einem das Gas weg und man könnte sich das Ventil selbst wieder aufdrehen. Das ist eine Grundübung für jeden GUE-Taucher und eine Sache von Sekunden (siehe auch Valve-Drill). Der OOG Taucher am langen Schlauch hat diese Möglichkeit nicht, und somit muss sein Automat ans rechte Ventil.

Warum ist der Trocki-Inflator am linken Automaten?

Auch hier gilt, dass wir Redundanz haben wollen. Deshalb ist der Trocki-Inflator nicht an der selben Ersten Stufe wie der Wing-Inflator, sondern links (sofern keine separate Argonflasche verwendet wird).

Warum ist das Finimeter am linken Automaten?

Wodurch würde man das versehentliche Zudrehen des linken Ventils an der Decke bemerken? Nur daran, dass das Finimeter seine Anzeige nicht veränderte. Wäre das Finimeter rechts, würde man es nur bei Benutzung des Backup-Automaten merken. Das wäre dann ein wenig spät. Wenn man den Trocki über das Rückengas befüllte, würde man es auch daran merken, dass der Trocki-Inflator nicht mehr ginge. Die meisten technischen Taucher nutzen aber eine separate Argonflasche zur Trockibelüftung. Ein weiterer Grund für eine konstante Finimeteranzeige könnte sein, dass die Absperrbrücke nicht geöffnet ist. Also: Fini nach links.

Warum nur ein Finimeter?

Sehr einfach: Man braucht nur ein Finimeter, und alles was man nicht braucht, wird weggelassen. Ventile werden nur dann geschlossen, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Wird das linke Ventil (an dem das Finimeter hängt) geschlossen, dann muss bis zur Behebung des Fehlers ohne Finimeter gelebt werden, meistens wird der Tauchgang dann ohnehin abgebrochen. Das gleiche gilt für das Schließen der Brücke. Zudem berechnen GUE-Taucher vor dem Tauchgang, wieviel Gas sie brauchen und haben auch für Notfälle genug Gas dabei (siehe auch Gas Management).

Schlauchführung

Die Schlauchführung der GUE-konformen Ausrüstung wird von vielen Tauchern kopiert. Teils mit mäßigem Erfolg, denn sie funktioniert nur, wenn auch der Rest der Ausrüstung darauf eingestellt ist. Und alle Vorteile kann man ihr nur entlocken, wenn man auch verstanden hat, warum sie so ist und wie man damit umgeht.

Grundsätzlich sollen alle Schläuche so konfiguriert sein, dass sie möglichst wenig stören, man nicht hängen bleiben kann und sie trotzdem ihren Zweck erfüllen. Sie müssen also eng am Körper anliegen. Damit das geht, muss die Länge der Schläuche stimmen. Bei einer normalen Sporttauchausrüstung hat oft kein einziger Schlauch die optimale Länge.

Schlauchlängen

Die Entwickler der GUE-Ausrüstung haben folgende Schlauchlängen ermittelt und auf tausenden von Tauchgängen erprobt. Sie sollten für alle Körpergrößen optimal sein, wenn man nicht gerade extrem klein oder extrem groß ist. 

Die hier genannten Schlauchlängen sind so abgestimmt, dass (bei richtiger Schlauchführung) kein Schlauch Schlaufen bildet, absteht, behindert oder den Taucher einengt.

Damit man die Ventile selber betätigen kann, müssen alle Schläuche an der Ersten Stufe nach unten abgehen. Gehen sie zur Seite weg, verdecken sie eventuell die Ventilhandräder und behindern deren Betätigung. Ausserdem bilden sie sonst Schlaufen, mit denen man hängen bleiben kann und werden stark geknickt. Vorraussetzung dafür ist eine Erste Stufe, die die Anschlüsse an den richtigen Stellen hat. Oft hilft ein drehen der Ersten Stufe auf die Seite.

Schlauch Länge
primärer Atemregler (Long Hose)
150 o. 210 cm
Backup Atemregler
56 cm
Finimeterschlauch
56 cm
Inflatorschlauch Trocki (Rückengerät)
70 bis 90 cm
Inflatorschlauch Trocki (Argon)
56 bis 75 cm
Inflatorschlauch Wing
56 cm
Finimeterschlauch Stage
15 cm
Atemreglerschlauch an Stage
100 cm

Der primäre Automat / Primary Regulator und Long Hose

Der 2,1 m lange Schlauch der rechten Ersten Stufe geht zwischen Flasche und Wing nach unten, dann weiter nach vorne, wo er unter dem Kanister der Lampe eingeklemmt ist. Von hier aus führt der Schlauch diagonal von rechts unten (Tanklampe) über den Oberkörper zur linken Schulter des Tauchers, hinter dessen Kopf herum und dann zu dessen Mund. Hier wird er als primärer Automat vom Taucher geatmet.

mit dem Boltsnap kann die Zweite Stufe des primären Automaten am rechten D-Ring befestigt werden
mit dem Boltsnap kann die Zweite Stufe des primären Automaten am rechten D-Ring befestigt werden

Ein 1,5 m langer Schlauch wird oft verwendet, wenn keine Tanklampe verwendet wird. Er läuft dann von der rechten Ersten Stufe am Wing vorbei nach vorne unter dem rechten Arm durch. Von dort dann weiter wie bei dem 2,1 m langen Schlauch diagonal über den Oberkörper zur linken Schulter des Tauchers, hinter dessen Kopf herum und dann zu dessen Mund.

Wird der Primary nicht benutzt (zum Beispiel, wenn aus einer Stage geatmet wird oder wenn der Automat defekt sein sollte), wird er mit einem Boltsnap (Wirbelkarabiner) am rechten D-Ring des Harness befestigt, damit er nicht im Weg ist und nicht verloren geht.

Die von einigen angenommene Gefahr, man könne sich mit dem langen Schlauch stangulieren, besteht nicht. Wenn man den Automaten aus dem Mund nimmt (oder er einem aus dem Mund gerissen wird), muss man nur leicht den Kopf senken, und der Schlauch rutscht hinter dem Hals hervor und liegt frei vor einem. Das funktioniert natürlich nicht, wenn man einen Helm trägt (wie einige Höhlentaucher). GUE-Taucher tauchen grundsätzlich nicht mit Helm, deshalb kann der Schlauch bei ihnen nicht hängen bleiben.

Der sekundäre Automat / Backup Regulator

das Halsgummi (Necklace) des Backup-Automaten wird einfach unter den Kabelbinder geklemmt
das Halsgummi (Necklace) des Backup-Automaten wird einfach unter den Kabelbinder geklemmt

Der Backup-Automat ist über einen kurzen Schlauch mit der linken Ersten Stufe verbunden. Der Schlauch führt hinter dem Kopf des Tauchers vorbei nach rechts und dann an seiner rechten Seite nach vorne. Dort wird er mit einem Gummiband (Necklace) um den Hals gehängt, damit er jederzeit schnell erreichbar ist. Das Gummi (auch Bungee oder Surgial Tubing genannt) sollte so kurz sein, dass die Zweite Stufe nur wenige Zentimeter vor dem Hals des Tauchers hängt. Bei richtiger Länge und ein wenig Übung kann man sie ohne Hände nur mit dem Mund aufnehmen.

Der Backupautomat wird nur benutzt, wenn der Primärautomat nicht benutzt werden kann (zum Beispiel, weil er defekt ist, das Ventil geschlossen ist oder der Tauchpartner ihn benutzt). Er wird nicht zur Luftspende an den Tauchpartner abgegeben.

Der Wing-Inflator

Der Inflatorschlauch für das Wing ist an der rechten Ersten Stufe angeschlossen. Von hier aus führt er hinter dem Nacken des Tauchers nach links, wird durch die Gummis am Faltenschlauch des Wings geführt, dann mit samt dem Faltenschlauch durch das Gummi am linken D-Ring und ist schliesslich mit dem Inflator verbunden.

Das Finimeter

Von einem Hochdruckabgang der linken Ersten Stufe führt der Finimeterschlauch senkrecht nach unten. Seine Länge ist so bemessen, dass das Finimeter genau am D-Ring des linken Bauchgurtes hängt, wo es mit einem Boltsnap eingehängt wird. Zum Ablesen des Finis wird der Boltsnap kurz gelöst und dann wieder angehängt (denglisch: weggeclippt). Mit ein wenig Übung ist das eine Sache von Sekunden.

Der Trocki-Inflator

Hier gibt es zwei Varianten: Der Trocki wird mit dem Gas des Rückengerätes befüllt oder aus einer kleinen, separaten Flasche (siehe unter Argon Ausrüstung). Enthält das Rückengerät viel Helium (Helium hat eine gute Wärmeleitfähigkeit), so wird die zweite Variante benutzt, die kleine Flasche enthält dann meistens Argon (wegen der guten Isolationseigenschaften).

Stageautomat mit drehbarem Mitteldruckabgang; das Finimeter am kurzen Schlauch ist mit einer Leine an die Erste Stufe angebunden
Stageautomat mit drehbarem Mitteldruckabgang; das Finimeter am kurzen Schlauch ist mit einer Leine an die Erste Stufe angebunden
der Schlauch ist unter dem Gummi verstaut, das Mundstück unter dem Schlauch
der Schlauch ist unter dem Gummi verstaut, das Mundstück unter dem Schlauch

Wird das Rückengas zur Befüllung des Trockentauchanzugs benutzt, läuft der Mitteldruckschlauch von der linken Ersten Stufe parallel zum Finimeterschlauch nach unten, unter dem linken Schultergurt hindurch und macht dann einen Bogen nach oben zum Trocki-Inflator. Die Länge dieses Schlauches ist nicht genau festgelegt, manche Taucher bevorzugen längere, manche kürzere Schläuche. Bei guter Schlauchführung (dicht am Bauch/Oberkörper) funktionieren unterschiedliche Schlauchlängen ohne abzustehen oder Schlaufen zu bilden.

Stage- und Dekoflaschen

Stageflaschen haben Ventile mit einem Abgang. Es wird also nur ein Automat angeschlossen. Sollte dieser ausfallen, wird der Automat einer anderen Stage angebracht (das geht auch unter Wasser). Ist das nicht möglich, zum Beispiel weil nur eine Stage mitgenommen wurde, so muß das Dekogas des Tauchpartners geteilt werden.

Für Stage- und Dekoflaschen können im Prinzip die gleichen Automaten benutzt werden, wie auch für das Rückengerät. Es ist nur darauf zu achten, dass die Erste Stufe eine gute Schlauchführung zulässt. Viele bevorzugen deshalb Erste Stufen mit drehbaren Mitteldruckabgängen (siehe Bild links). Es ist außerdem günstig, wenn sie möglichst leicht ist.

Das Finimeter des Stageautomaten wird an einem nur ca. 15 cm langen Hochdruckschlauch angebracht und mit einem Stück Leine an der Ersten Stufe angebunden. So hat man es immer im Blickfeld und es stört nicht beim Umgang mit der Stage. Meistens verwendet man an Stageautomaten etwas kleinere Finimeter, als am Rückengerät. An Stageautomaten braucht man keine Inflatorschläuche oder Ähnliches, nur eine Zweite Stufe und ein Finimeter am kurzen Schlauch. Da Stageflaschen normalerweise Mischgase mit hohen Sauerstoffanteilen (bis zu 100%) enthalten, müssen die Automaten und das Finimeter natürlich entsprechend sauerstofftauglich sein.

Unter Wasser sollte der Automat immer unter Druck stehen, damit kein Wasser eindringen kann. Damit aber auch kein Gas unbemerkt abströmt, muß das Flaschenventil geschlossen sein, wenn die Stage nicht benutzt wird. Der Schlauch der Zweiten Stufe wird dann unter die Gummis geklemmt und das Mundstück unter den Schlauch (siehe rechtes Bild). So kann man die Zweite Stufe bei Bedarf einfach herausziehen und nach Benutzung wieder verstauen. Wenn die Zweite Stufe im verstauten Zustand möglichst nah am Flaschenboden ist, behindern sich mehrere Stages nicht so stark.

Finimeter ohne Plastikhülle, mit Boltsnap zum Befestigen
Finimeter ohne Plastikhülle, mit Boltsnap zum Befestigen
Plastikfinimeter mit zerkratztem Glas, das nur noch schlecht ablesbar ist
Plastikfinimeter mit zerkratztem Glas, das nur noch schlecht ablesbar ist

Das Finimeter ist nichts anderes als ein wasserdichtes Manometer und zeigt dem Taucher den Druck (den Gasvorrat) in seinen Flaschen an. Damit man es auch im Dunkeln ablesen kann, ist sein Zifferblatt nachleuchtend. Nach dem Anleuchten mit der Lampe bleibt die Anzeige so noch viele Minuten lang sichtbar.

GUE-Taucher verwenden herkömmliche Finimeter, nur die Plastikhülle wird weggelassen. Unter ihr sammelt sich Dreck und Schimmel, da es hier nie richtig trocken wird, wenn man regelmäßig taucht. Besonders das Drehgelenk leidet unter dem feuchten Klima und kann schlecht kontrollilert werden. Zudem braucht man die Schutzhülle einfach nicht, da das Finimeter auch so schon sehr robust ist und bei GUE-konformer Benutzung selten irgendwo anstößt.

Einige Eigenschaften, die ein gutes Finimeter aufweisen sollte:

  • Metallgehäuse
  • bruchsichere Mineralglasscheibe, komplett ins Gehäuse eingelassen (nicht hervorstehend)
  • fluoreszierendes (nachleuchtendes) Zifferblatt
  • gut ablesbar
  • Skalenbeschriftung in der richtigen Einheit (meistens in Bar)
  • freier Blick auf das Drehgelenk (keine Kunststoffhülle)
  • Karabiner (Boltsnap) zum Befestigen am linken Hüft-D-Ring
  • kurzer Schlauch (56 cm oder 15 cm, siehe auch Schlauchlängen)

Schlecht geeignet sind Finimeter aus Plastik, besonders wenn sie ein gewölbtes Plastikglas aufweisen. Sie gehen schnell kaputt und das (Plastik) Glas zerkratzt leicht. Dann ist es nur noch sehr schlecht ablesbar (siehe Bild).